Titel & Kurzfassung: Wie Mathematik den Flugzeugen das Fliegen beibrachte
Wie bringt man Flugzeugsteuerungen bei, genug Sicherheitsabstand von anderen Flugzeugen einzubehalten? Was muss ein selbstfahrendes Auto machen, um nicht mit anderen Autos oder Personen zusammenzustossen? Wie können zwei Züge sich eine Schiene kollisionsfrei teilen, auf der sie einander ja nicht mehr ausweichen können? Und wie kriegt man einen Roboter dazu, nur das zu machen, was er wirklich soll? Die Antwort auf alle diese Fragen braucht Mathematik. Dank Mathematik kann man untersuchen, wie sich physikalische Systeme bewegen. Diesen Teil der Mathematik nennt man dynamische Systeme, weil sie eben im Laufe der Zeit ändern, wo sie sind. Und man braucht Informatik, mit der man das Computerprogramm untersuchen kann, was das System steuert. Denn es ist ja die Kombination der Computersteuerung und der daraus entstehenden Bewegung, die das System so spannend, aber die Sicherheitsfrage halt auch so schwierig macht. Doch Mathematik und Informatik sind allgemein, deswegen funktioniert genau die gleiche Mathematik und die gleiche Informatik für alle solchen Systeme, obwohl Flugzeuge, Autos, Züge und Roboter ja so verschieden voneinander sind. In diesem Vortrag erkläre ich, wie dies Zauberwerk funktioniert, und was des Rätsel’s Lösung mit der Vorhersage der Zukunft zu tun hat.
Meet the Speaker:
André Platzer ist Alexander von Humboldt Professor für Logik autonomer dynamischer Systeme am KIT und Gründer des Logical Systems Lab an der Carnegie Mellon University, wo er direkt nach seiner Doktorarbeit in Oldenburg als Assistant Professor (später Associate / Full Professor) berufen wurde. Er erforscht logische Techniken und Programmiersprachen, mit denen man dynamische Systeme sicher machen kann. André Platzer trinkt gern Orangensaft oder Darjeeling-Tee aber grundsätzlich nie gleichzeitig Orangensaft und Darjeeling-Tee.